Nachdenklich starrte sie vor sich hin. Die Einladung ihres eigenen Mannes zum Blind Date der ganz besonderen Art hatte sie zugegebenermaßen verwirrt. Es war eher untypisch für ihn, in Bezug auf ihre Person besondere Kreativität an den Tag zu legen. Einerseits freute es sie, dass auch er die Langeweile im Ehebett bemerkt hatte. Andererseits fragte sie sich, wer ihn auf diese Idee gebracht hatte, denn seine eigene konnte es eigentlich kaum gewesen sein. Er hatte ihr einen Strauß mit 20 roten Rosen ins Büro geschickt, einfach so. An dem wundeschönen Blütenbukett war ein Kärtchen mit der Einladung zum Blind Date angebracht. Sie besaß genug Fantasie, um sich ein Rendezvous mit ihm vorzustellen und nachdem die erste Überraschung abgeklungen war, begann sie nun, sich darauf zu freuen.
Als sie abends nach Hause kam, hatte sie weder Strauß noch Einladung erwähnt. Es erschien ihr unangemessen. Auch er hatte kein Wort darüber verloren. Allerdings hatten sie an diesem Abend Sex und der war so gut und fantasievoll, wie schon lange nicht mehr. Sie registrierte diesen Umstand mit Freude und schöpfte neue Hoffnung, dass die Initiative ihres Mannes wieder mehr Leben in den ehelichen Sex bringen könnte. Heute war es nun soweit, der Tag X war gekommen und sie war unglaublich gespannt und aufgeregt. Sie hatte ausgiebig geduscht, sich besonders sorgfältig rasiert und stand nun vor der Frage: Was sollte sie anziehen? Nach wie vor hatten sie nicht über ihre Verabredung gesprochen. Schließlich entschied sie sich für ihre weißen Dessous: Einen halbtransparenten Stringtanga mit breitem weißen Spitzenbund und den dazu passenden BH, der ihre Brüste vorteilhaft zur Geltung brachte. Nach kurzem Zögern wählte sie die halterlosen champagnerfarbenen Nylonstrümpfe und schlüpfte in ihren schwarzen Etui-Rock, der ihre Hüften und ihren Hintern besonders vorteilhaft zur Geltung brachte. Die schlichte weiße Bluse mit dem kleinen Revers und ein zum Rock passender Blazer rundeten ihr Erscheinungsbild ab. Irgendwie war es ihr wichtig, seriös auszusehen. An den Füssen trug sie hochhackige schwarze Pumps. Die einzige Frivolität, die sie sich erlaubte, war ihr blutroter Lippenstift.
Helmener Str. 25, Samstag, 14:00 Uhr, stand auf dem Kärtchen. Sie war noch nie in diesem Teil der Stadt gewesen und verließ sich ganz auf ihr Navi, das sie sicher zu der angegebenen Adresse führte. Schließlich stand sie vor einem neutralen, etwas abseits stehenden Gebäude in einem Wohnviertel. Die Tür war nur angelehnt und sie betrat neugierig das Haus. An der Gardarobe lagen eine langstielige rote Rose, ein Briefumschlag und ein kleines Päckchen. Die Nachricht war lapidar: Zieh dich aus und lege die Augenbinde an. Ah, die Augenbinde war wohl in dem Päckchen. Sie legte Rock und Bluse ab, entschied sich aber dafür, die Dessous samt Schuhen anzubehalten. Die Augenbinde aus schwarzem Samt schloss sie von der Außenwelt ab. Nun stand sie hier, hörte nur ihr eigenes Herz klopfen und bemerkte, dass das Gefühl sie erregte. Sie hörte eine Türe klappen, jemand näherte sich und am Geruch erkannte sie ihn. Zärtlich streiften seine Lippen über ihren Nacken, liebkosten den Ansatz ihrer Brüste und ihre Härchen im Genick und an den Armen stellten sich auf. „Du bist wunderschön“, flüsterte er ihr ins Ohr und ihre Gänsehaut verstärkte sich. „Vertraust du mir?“, fragte er und sie konnte nur nicken. Sie war nun so aufgeregt, dass sie kein Wort mehr herausbrachte. Er nahm ihre Hand und führte sie eine Treppe hinab. Sie sah nichts, nahm dadurch aber umso mehr alle anderen Eindrücke auf. Das Klappern ihrer Absätze auf den Steinstufen, sein gleichmäßiger Atmen, der Windhauch auf ihrer nackten Haut und ihr eigenes Herz, das deutlich spürbar in ihrer Brust klopfte. Und noch etwas anderes regte sich, wurde immer deutlicher spürbar.
Sie kamen in einem Raum an. Behutsam führte er sie, hob ihren Arm und ließ eine Handschelle um ihr Handgelenk zuschnappen. Sie hörte das metallische rasselnde Geräusch, mit dem eine Kette durch eine Öse gezogen wurde, ihr zweiter Arm wurde angehoben und wieder schnappte die Handschelle zu. Es war ein erregendes Gefühl. Ihr war deutlich bewusst, dass sie nun da stand, seinen Blicken ausgeliefert und sie fühlte sich schutz- und wehrlos und sie genoss das Gefühl mehr, als sie sich je hätte vorstellen können. Wieder half ihr die Augenbinde, die Situation und ihre eigenen Reaktionen bis ins Detail wahrzunehmen. Seine Hände strichen über ihren Körper, öffneten den Verschluss ihres Büstenhalters und befreiten ihre Brüste. Er saugte an den Nippeln, bis sie sich erregt aufrichteten. Dann rollte er ihr Höschen über ihre Schenkel. Die Halterlosen und die Schuhe ließ er unberührt. Mittlerweile ging sein Atem schneller und sie spürte, dass er sich nur mühsam beherrschte. Er nahm ihre aufgerichteten Warzen zwischen seine Finger, schob seine geschmeidige Zunge in ihren Mund und küsste sie, tief, nass und leidenschaftlich. Während sie sich in den Kuss hineinfallen ließ, spürte sie, wie er den Druck auf ihre Nippel verstärkte und sie stellte erstaunt fest, dass sie den leisen Schmerz genoss, ja dass er sie sogar ungemein erregte. Wie sehr, das konnte sie deutlich in ihrem Lustzentrum spüren. Sie stöhnte leise. „Mehr“, hauchte sie in seinen Kuss hinein und er reagierte prompt, drehte langsam und ganz behutsam ihre Nippel, bis ihr Stöhnen lauter wurde und in ein atemloses Keuchen überging. Dabei hörte er nicht auf, mit seiner Zunge ihren Mund zu erkunden. Der Geschmack seiner Zunge in ihrem Mund war vertraut, gleichzeitig neu und so aufregend wie nie zuvor. Gerade als sie dachte, sie könnte es nicht mehr aushalten, ließ der Schmerz nach und er tröstete die geschundenen Nippel mit seinen Lippen, umkreiste besänftigend die Warzen und erregte sie dadurch nur noch mehr. Unwillkürlich streckte sie ihm ihre Hüften entgegen. „Noch nicht“, flüsterte er. Er verließ sie, nur um kurz darauf zurückzukommen. Etwas Federleichtes strich über ihren Körper, der Geruch von Leder stieg in ihre Nase.
Dann traf sie etwas auf den Po. Ein überraschtes Keuchen entwich ihr. Ein Schmerz, so unerwartet und köstlich, wie sie es nie zuvor erlebt hatte. Es musste eine Peitsche sein, die abwechselnd auf ihrem Hintern, ihrem Rücken und ihre Beine auftraf. Sie wand sich unter den Schlägen, genoss das Geräusch, das Gefühl, dass Schmerz und Lust zugleich war und sie genoss sein Keuchen, dass zwischen dem Zischen der Peitsche deutlich zu hören war. Und immer wieder berührte er sie zärtlich, prüfte ihre Lust, fachte sie an, nur um dann wieder ihren Körper mit dem halb schmerzhaften, halb streichelnden Kuss der Peitsche zu liebkosen. Nach einer Weile, die ihr wie eine kleine wunderbare Ewigkeit vorkam, löste er ihre Fesseln. Sie war unglaublich erregt und wollte ihn in sich spüren – und er erfüllte ihr diesen Wunsch nur zu gerne. Er nahm ihr die Augenbinde ab und sie blickte in das erregte Gesicht ihres eigenen Mannes. Sie sprachen immer noch nicht, das war nicht nötig – er nahm sie mit in ein Nebenzimmer, in dem ein großes Bett stand und dort liebten sie sich mit einer Leidenschaft, die es nicht einmal in den Zeiten der ersten Verliebtheit gegeben hatte. Er küsste und liebkoste ihren schmerzenden Körper und jede seiner Berührungen fachte ihre Lust noch mehr an. Als er in sie eindrang, schenkte sie sich ihm ganz und gar. Die Hingabe, die sie spürte, war neu und sie wusste in dem Moment, in dem ein starker Orgasmus sie überflutete, dass nun wunderbare Zeiten der Neuentdeckung für sie beide bevorstanden.