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Die Erotik hat im Internet schon von jeher einen festen Platz – kaum ein Medium eignet sich besser, um pornografische Inhalte zu verbreiten. Allerdings ist es durch das Internet auch leichter geworden, dass Kinder in den Einfluss solcher Inhalte geraten. Deshalb wurden schon vor langer Zeit Stimmen laut, die nach einer eigenen Domainendung für erotische Websites riefen.
Bei der ICANN (Internet Corporation for Assigned Names and Numbers) ist die Einführung der Top-Level-Domain “.xxx” schon seit Jahren im Gespräch, doch erst kürzlich ist ihre Einführung tatsächlich beschlossen worden. Die ICANN ist dafür zuständig, die Top-Level-Domains zu verwalten und neue einzuführen. Andere Beispiele für jüngst geschaffene „Spezialbereiche“ im Internet sind beispielsweise „.edu“ für Bildungseinrichtungen, „.gov“ für Behörden oder „.travel“ für Reiseangebote.
Neue Möglichkeiten für den Jugendschutz:
Die Befürworter der Einführung der „.xxx“-Domainendung freuen sich nun, denn sie ist ein wichtiger Schritt in die Richtung eines wirksameren Jugendschutzes. Jeder gängige Internetbrowser bietet die Möglichkeit, komplette Domainendungen auszufiltern, sodass diese Seiten gar nicht erst aufgerufen werden können. Auch Jugendschutz-Software kann sich diesen Umstand zunutze machen. Allerdings wäre es vermessen zu denken, dass Kinder dadurch im Internet automatisch sicher vor pornografischen Inhalten wären. Nach wie vor spricht natürlich für die Anbieter von erotischen Inhalten natürlich nichts dagegen, auch ganz normale Domainendungen wie „.de“ oder „.com“ zu nutzen. Dementsprechend dürfte die Einführung der „.xxx“-Domain lediglich für eine Ausweitung des Angebots sorgen, nicht aber für einen effektiven Jugendschutz.
Registrierungsmöglichkeiten:
Bereits jetzt besteht die Möglichkeit, sich für Domains vormerken zu lassen. Die Registrierung der Domains wird wahrscheinlich in Kürze möglich sein. Allerdings können xxx-Domains nur registriert werden, wenn man nachweisen kann, dass die Domain für pornografische Inhalte genutzt werden sollen. Für „normale“ Inhalte stehen die xxx-Domains nicht zur Verfügung.
Die Reaktionen seitens der Erotik- und Pornoindustrie:
Die Reaktionen der Betreiber von Erotikportalen sind gemischt. Einerseits freuen sie sich über diese Entwicklung, denn es ist in ihrem Interesse, dass sich nur Erwachsene zu ihren Diensten anmelden. Schließlich suchen sie nach zahlungskräftigen Kunden – Jugendliche bringen ihnen kein Geld ein. Andererseits ermöglicht die Filterung der xxx-Domain auch die großzügige Zensur des Erotikbereichs. So können Länder, die in Erotikfragen eher konservativ sind, pornografische Inhalte „aussperren“ und komplett zensieren. Saudi-Arabien hat als erstes Land bereits angekündigt, dass es von dieser Möglichkeit Gebrauch machen und die xxx-Domain zensieren wolle. Dies ist natürlich für die Porno- und Erotikbranche weniger erfreulich, denn dies führt automatisch zu verringerten Einnahmen.